Die Ästhetik des Verfalls benennt Klaus Wohlmann zwei Fotoserien – und meint damit keinesfalls Ruinenromantik. Es ist vielmehr seine Faszination für die alltäglichen Dinge.
Die Serie „Tankstellen“ entstanden in Osteuropa und Afrika. Die Fotografien zeigen aufgelassene Tankstellen. Sie über einen eigenartigen morbiden skurrilen Reiz aus. Die Tanksäulen wirken wie Stelen der Moderne.
Kongenial hierzu die Serie „Haltestellen“ in Osteuropa entstanden. Man mag kaum glauben, dass diese Haltestellen noch im Gebrauch sind. Es sind regelrechte Unorte. Die – und das verstärkt diesen Eindruck noch – einsam im Gelände stehen und dem Verfall preisgegeben sind.
Glücklich der, der wartet um abzureisen, wehe dem der dort ankommt! Dennoch: Die Fotografien entwickeln eine seltsame Faszination.
Klaus Wohlmann ist es gelungen, dem scheinbaren Normalen unserer Umwelt einen ganz besonderen Blick abzugewinnen – Kunst eben!
manfred kotthoff